„gezeichnet. Die «Buchenwaldkinder» auf dem Zugerberg“ : Ausstellungsbesuch der Klasse AF2
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„gezeichnet. Die «Buchenwaldkinder» auf dem Zugerberg“ : Ausstellungsbesuch der Klasse AF2

 

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelangen im Rahmen des Hilfswerks Schweizer Spende an die Kriegsgeschädigten vorübergehend 107 Jugendliche aus dem befreiten KZ Buchenwald zur Erholung auf den Zugerberg (Jugendheim Felsenegg). Sie werden als die «Buchenwaldkinder» bekannt.

Das Museum Burg Zug zeigt über 150 Zeichnungen von den Jugendlichen sowie Dokumente aus den Nachlässen der Betreuerinnen und Betreuer. Es sind besondere zeitgeschichtliche Quellen zum Holocaust.

Die AF2 (Automobil-Fachmann/Fachfrau AF) besuchte die Ausstellung am 24. Januar 2019 und die Lernenden schrieben kurze Berichte zum Gesehenen und Gehörten:

„Dass man ihnen im KZ alle Menschenrechte entzog, weil sie die falsche Religion hatten, die falschen Eltern, die falsche Sexualität, macht mich wütend. Es macht mich auch wütend, dass es überhaupt jemals so weit kam und dass es heute wieder so weit kommt. Können die hohen Tiere dieser Welt nicht endlich einmal aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, so wie man es uns bereits im Kindergarten lehrt?! Die Ausstellung hat in mir so viele Gefühle geweckt: Wut, Trauer, Verzweiflung und auch Freude. Freude zu sehen, dass es Leute gab, die an die Menschlichkeit der Kinder glaubten, die ihnen aus ihrem Trauma verhalfen. Auch wenn diese Helfenden nicht genau wussten, wie sie es anstellen sollten und auch öfters den falschen Weg nahmen!“ (Sari Bader)

 

„Ich finde es sehr traurig, was alles im KZ passiert ist. Sie haben die eigenen Mitmenschen misshandelt und machten mit ihnen, was sie wollten. Die Gefangenen waren ein „Nichts“ für sie.“ (Miguel Pinto)

 

„Es war für mich als Zuhörer sehr schwierig, mir gewisse Sachen vorzustellen, denn wir haben es zum Glück nicht selber miterlebt.“ (Claudio Hager)

 

„Das Ziel der Verfolgung war die Gefangenen zu brechen. Sie verloren ihre Identität und waren nur eine Nummer.“ (Nicolas Sterki)

 

„Die Pflegerinnen in der Felsenegg waren gespannt auf die Kinder aus Buchenwald, sie haben Kinderlieder einstudiert! Aber dann kamen männliche Jugendliche (mit behaarten Beinen!). Die jüngeren Kinder, die man eigentlich in die Schweiz holen wollte, waren zumeist schon im KZ verstorben…“ (Andrin Steiner)

 

Bildquelle Zeichnungen: Archiv für Zeitgeschichte ETH Zürich
Text und Fotos aus der Ausstellung : Klasse AF2 & ABU-Lehrer Peter Wyss

Die Ausstellung dauert noch bis zum 31. März 2019.

Hier der Link zur Ausstellung: Sonderausstellung „gezeichnet. Buchenwaldkinder“

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