Drei Informatik-Klassen auf Exkursion zum Thema Applikationssicherheit
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Drei Informatik-Klassen auf Exkursion zum Thema Applikationssicherheit

Die Informatik-Klassen INFA4a, INFA4b und INFAWU2 mit Fachrichtung Applikationsentwicklung haben am Montag, 27.01.2020 das Modul 183 mit einer Exkursion abgeschlossen.

In Zürich durften wir einen Einblick in die tägliche Arbeit zweier Grossbetriebe erhalten. Passend zu den Inhalten des Moduls mit dem Titel Applikationssicherheit implementieren führte uns am Vormittag Lorenz Inglin und sein Team durch die gut abgesicherten Räume der Swisscom Group Security. Dort werden täglich mehrere Hundert Phishing-Webseiten analysiert und vom Netz genommen. Auch andere, unterschiedlich gravierende Vorfälle werden im unscheinbaren Bürogebäude systematisch untersucht um die bestmögliche Sicherheit für die Geschäftsabläufe der Swisscom sowie deren mehr als 200 Beteiligungen zu gewährleisten. Spezialisierte Teams kümmern sich um Analyse, Dokumentation und Abwehr vielfältiger Bedrohungsszenarien. Dabei setzt das Team von Lorenz Inglin konsequent auch auf die Awareness der rund 17’000 Mitarbeitenden bei Swisscom um die Sicherheit im eigenen Netz zu gewährleisten. Durch regelmässige, fingierte Phishing-Mails werden alle Angestellten des Konzerns für die Gefahren von betrügerischen Angriffsversuchen sensibilisiert.

Jenseits der interessanten und zuweilen hochkomplexen Arbeit haben uns auch die attraktiv gestalteten Büroräumlichkeiten Eindruck gemacht. Neben einer imposanten Bildschirmwand, welche dem Kontrollzentrum einer Raumfahrtmission schon ziemlich nahe kommt (und für uns Besucher leider auf schwarz geschaltet war – weil dort die wirklich heiklen Sicherheitsvorfälle flimmern), sind überall auch bequeme Sitzecken mit lauschigen Sofas und sonstigen Annehmlichkeiten zu finden. Auch bei der Einrichtung und der Gestaltung der Räume wurde viel Wert auf ein möglichst attraktives Ambiente gelegt. Die Pausen dürfen die Sicherheitsspezialistinnen und -Spezialisten an Dartscheiben oder Flipperautomaten verbringen.

Wozu das alles? Fachpersonen im Bereich der Cyber Security sind heiss begehrt. Swisscom steht in einem täglichen Konkurrenzkampf mit Google, Apple & Co. um die klügsten und kreativsten Köpfe der Branche. Damit diese – einmal angeworben – auch möglichst lange bei der Swisscom bleiben wird eben einiges investiert. Auch bei den bald fertig ausgebildeten Informatik-Lernenden war das Interesse für mögliche Wege zu solch spannenden und verantwortungsvollen Arbeitsstellen gross. Vielleicht war dieser erste Teil der Exkursion ja ausschlaggebend für die weitere berufliche Entwicklung einiger Applikationsentwickler/-innen…?

Nach der Mittagspause wechselten wir von der Telekommunikationsbrache zur Logistik. In Zürich Mülligen durften wir eines der modernsten Briefsortierzentren der Welt besuchen. Nach einer generellen Einführung zur Aufgabe und Funktionsweise des Briefsortierzentrums Mülligen – einem von drei grossen Standorten in der Schweiz – informierte uns David Aeschlimann über die spezifischen Eigenheiten bezüglich Applikationssicherheit bei dieser grossen Anlage. Die Herausforderung bei der industriellen Informatik besteht darin, die Verfügbarkeit (d.h. Ausfallsicherheit) konstant hoch zu halten und dabei unterschiedlichen Schwierigkeiten systematisch zu bekämpfen. Mehr oder weniger gezielte Angriffe gegen die Post sind dabei nur ein Aspekt. Auch die vergleichsweise rasante Entwicklung von Software und Betriebssystemen gegenüber der Langlebigkeit von Maschinen und die dadurch entstehenden Abhängigkeiten sind auch eine grosse Herausforderung. Da sei es eben nicht so einfach, mehrere millionenschwere Maschinen mit Windows XP (!) mal eben so zu aktualisieren. Auch sei die Post mit vielen Eigenentwicklungen in ein komplexes Netz vieler externer Hersteller und Lieferanten eingebunden. Dabei die Qualität, Robustheit und Ausfallsicherheit bei laufendem Betrieb und stetiger Weiterentwicklung hoch zu halten, sei keine einfache Aufgabe.

Was da bei der Sortierung von Briefen genau vor sich geht, durften wir beim anschliessenden Rundgang durch die riesige Halle erleben. Über knapp 17 Kilometer Förderbänder werden im Briefsortierzentrum Zürich Mülligen durch rund 1000 Mitarbeitende täglich ca. 7 Millionen Briefsendungen verarbeitet. Dabei spielen viele spezialisierte Maschinen ein einem eng verzahnten Räderwerk eng zusammen. Nach dem rund einstündigen Fussmarsch durch die mehreren Stockwerke der Sortieranlage wurden wir durch die Post mit einer kleinen Erfrischung verpflegt – vielen Dank.

Insgesamt durften wir an diesem Tag Einblick in zwei total unterschiedliche Arbeitsfelder der Informatik mit Bezug auf Applikationssicherheit erhalten. Die Exkursion zur Swisscom und zur Post ermöglichten eine praxisnahe Betrachtung verschiedener Aspekte des Unterrichts und haben so ganz nebenbei auch einige Wünsche und Träume für die künftige Arbeitstätigkeit wachsen lassen 🙂

Vielen Dank an Lorenz Inglin und sein Team bei der Swisscom, die engagierten Besucherführerinnen und -führer sowie David Aeschlimann bei der Post für die interessanten Einblicke. Vielen Dank auch an Patricia Heraty für die Begleitung auf dieser Exkursion.

Text und Fotos: Peter Gisler, Informatik-Lehrer GIBZ

 

2 Kommentare deaktiviert für Drei Informatik-Klassen auf Exkursion zum Thema Applikationssicherheit 2375 31 Januar, 2020 AKTIV Januar 31, 2020

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