Mario Siegrist zeigte der Branche am 30. August 2021 in Interlaken, was er drauf hat. Im Wettbewerb «King of Fruits» von Bonatura präsentierte er der Jury im Hauptgang Entenbrust, Mango-Ravioli, Rüebli-Kokos-Püree, Ponzu-Jus und Mango-Velouté und als Dessert durfte sich die Jury mit einem Popcorn-Pana cotta, marinierten Waldbeeren auf Schoggistein verwöhnen lassen. Mit dieser Meisterleistung setzte er sich gegen die weiteren fünf Finalistinnen und Finalisten durch.
Die Wettbewerbsaufgabe lautete: «Mit frischen Früchten, welche im Bonatura-Sortiment vorhanden sind, kreierst du zwei Gerichte.» Es ging darum, Früchte in einem Hauptgang und einem Dessert zu integrieren. Die sechs Finalistinnen und Finalisten wurden aus insgesamt 39 Teilnehmenden erkoren. Sie mussten ihre Gerichte bis am 28. Mai 2021 dokumentiert eingereicht haben. Für einmal hatte die Pandemie etwas Gutes – Mario Siegrist hatte aufgrund des Lockdowns reichlich Zeit am Wettbewerbsdossier zu arbeiten und die zwei Gerichte zum vorgegebenen Thema der Kochchallenge zu kreieren. Siegrist meint: «Für mich war das Spannendste an der Teilnahme sicherlich die beiden Gerichte zu kreieren und dann der Nervenkitzel des Abwartens, ob das eingereichte Dossier zu den besten sechs gehörte und man damit zum finalen Live-Kochen eingeladen würde.»
Im Final kochten und präsentierten die Teilnehmenden ihre Rezepte live vor der Jury. Sie hatten 2 Stunden und 45 Minuten Zeit, um die zwei möglichst kreativen und neuzeitlichen Gerichte zu kochen. Nach 2 Stunden schickten sie den Hauptgang und 45 Minuten später die Süss-Speise.
Der Aufwand sich so gut vorzubereiten, dass man den Wettbewerb tatsächlich gewinnen konnte, war gemäss Siegrists Angaben sehr gross. Er merkte schnell, dass seine Gerichte in der vorgegebenen Zeit nur schwer umzusetzen waren. So trainierte und optimierte er seine Abläufe so lange, bis er alle Komponenten im gegebenen Zeitfenster herstellen konnte und dabei immer äusserst sauber arbeitete.
Das GIBZ hat mit seinen Lehrpersonen massgebend zum Erfolg beigetragen. Auch die bestens eingerichtete Gastro-Küche konnte von Mario Siegrist zum Üben gut genutzt werden.
Hauptspeise
Süssspeise
Unterstützt wurde er in dieser Phase von allen Mitarbeitenden in seinem Lehrbetrieb, dem Restaurant Magdalena in Rickenbach/SZ. Daneben wurde er von Herrn Schmidlin (Berufskundelehrperson am GIBZ), welcher ihm mit seiner Wettbewerbserfahrung die entscheidenden Rückmeldungen vor allem betreffend Arbeitstechnik und Organisation geben konnte, begleitet. Auch Herr Wildhaber und Herr Püntener, welche Siegrist die Schulungsküche des GIBZ zum Trainieren zur Verfügung stellten, unterstützten Siegrist damit sehr. Die beiden Gerichte mussten den eingereichten Unterlagen (Beschriebe und Bilder) entsprechen. Beurteilt wurden der Ablauf in der Küche und die Gerichte. Auch die Präsentation auf dem Teller war Bestandteil der Bewertung. Angerichtet wurde auf vier Tellern.
Obwohl die Vorbereitungen auf den Wettbewerb viel abverlangten, würde Mario Siegrist sofort wieder am Wettbewerb teilnehmen. Gerade die intensive Auseinandersetzung mit dem Wettbewerb helfe, sich im normalen Kochalltag besser zu organisieren und effizienter zu werden. Zudem könne man an solchen Events neue wichtige Kontakte knüpfen, welche einem in Zukunft von Vorteil sein könnten.
Siegrist winkt nun ein Preisgeld von CHF 1500 und ein Messerset von sknife im Wert von CHF 1600. Es lohnt sich aber nicht nur deshalb an Wettbewerben teilzunehmen. «Schlussendlich macht sich eine Wettbewerbsteilnahme auch gut in zukünftigen Bewerbungen, da sie zeigt, dass man Bock auf den Beruf hat und man mehr gemacht hat in seiner Lehrzeit als der „Durchschnittslernende“, erklärt der strahlende Sieger des Wettbewerbs.
Mario Siegrist, der strahlende Sieger des Wettbewerbs
Das Nachwuchstalent macht so auch Werbung bei seinen Mitlernenden und meint: «Eine Wettbewerbsteilnahme macht für alle Sinn, die Lust haben ihr Können mit anderen zu messen, aber auch bereit sind, neben der Arbeit einiges an Zeit dafür zu investieren.» Der Jungkoch hat bereits ambitionierte Ziele für die Zeit nach der Lehre. So will er möglichst viele Erfahrungen in verschiedenen Spitzengastronomie-Betrieben sammeln, am liebsten in der Patisserie. «Auch liebäugle ich mit dem Gedanken, es allenfalls mal in die Schweizer Koch-Nationalmannschaft zu schaffen.»
Wir wünschen Mario Siegrist alles Gute auf seinem weiteren Weg und freuen uns mit ihm über seinen Erfolg.
Beitrag von: Fachstelle Lernbegleitung, Talente Berufspraxis, Claudia Hegglin
Fotos: zVg, Mario Siegrist