Im Rahmen der Ausstellung „Meine Geschichte – mein Recht“ war Frau Biondi zu Gast am GIBZ und erzählte aus Ihrem Leben:
1966 landete sie als siebzehnjährige in der Strafanstalt Hindelbank – ohne eine Straftat begangen zu haben. Die Vormundschaftsbehörde hatte zu dieser «erzieherischen Massnahme» gegriffen, weil sie minderjährig schwanger wurde.
«Zum Schutz des ungeborenen Kindes» wurde sie in eine geschlossene Erziehungsanstalt eingewiesen. Da es keine geeigneten Heime für Mädchen gab, wurde sie zu den straffälligen Frauen nach Hindelbank gebracht. Ein Jahr verbrachte Ursula Biondi mit Mörderinnen im Gefängnis als sogenannt «administrativ Versorgte» und erlebte dabei Unfassbares.
Jetzt redet sie öffentlich darüber! Die Lernenden hören ihr gebannt zu und erfahren, was die Würde jedes einzelnen Menschen ausmacht: Es ist der sorgfältige Umgang mit den Mitmenschen, zu dem wir jeden Tag aufgerufen sind.
Peter Wyss, ABU-Lehrer
Fotos: Roger Muggli