• „Sexualität in Institutionen“ – Unterrichtsthema der Klassen FAGEvL 2A & 2B
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„Sexualität in Institutionen“ – Unterrichtsthema der Klassen FAGEvL 2A & 2B

Die FaGe vL Klassen 2A und 2B hatten im Zusammenhang mit dem Thema «Sexualität in den Institutionen» im Fachunterricht die Gelegenheit, Frau Isabelle Kölbl kennenzulernen, die mit ihrer Firma «Sexcare» sexuelle Dienstleistungen ausschliesslich für Behinderte und alte Menschen Schweiz weit anbietet.

Nachfolgend der Bericht zum Anlass von Yvonne Mächler, FAGEvL 2A

Unsere Klasse, die FAGEvL 2a, ist kurz vor dem Abschluss als FAGE EFZ. Wir sind eine gemischte Klasse, zwischen 24 und 55 Jahren. Im Moment nehmen wir im Unterricht das Thema Sex im Alter durch.

Passend zum Thema hat Herr Rüedi einen Überraschungsgast eingeladen. Isabelle Kölbl arbeitet als Sexualbegleiterin und Beraterin. Sie erfüllt sexuelle Wünsche von psychischen oder physischen Behinderten, aber auch von Betagten.

Einleitend interviewt unser Lehrer Herr Rüedi Frau Kölbl. Wir alle sind fasziniert, wie ehrlich und offen sie Fragen beantwortet. Sie steht voll und ganz hinter dem was sie tut. Sie erfüllt ein Urbedürfnis, das alle Menschen in sich haben. Dieses Bedürfnis erlischt auch durch eine Behinderung oder durch das Alter nicht.  Sie betont, dass es bei ihr nicht nur bei der Berührung bleibt. Dies benötigt eine gute Vorbereitung. Kosten und Bedürfnisse müssen genau besprochen werden. Das kann bis zu einem Jahr dauern.

Es ist still in der Klasse. Nach dem Interview konnten wir offene und direkte Fragen stellen. Natürlich kam auch die Frage zu den Kosten. Die erste Stunde kostet 250 Fr. und jede weitere 200 Fr.. Mit dem Wissen, dass die Vorbereitung viel Zeit in Anspruch nimmt, finden wir das gar nicht mehr so viel. Jemand fragt, wie sie sich abgrenzt, da sie in einer Partnerschaft lebt.  Sie erklärt uns, dass sie einen Teil, nach dem erledigen ihrer Arbeit, bar auf die Hand verlangt. So erinnert sie sich, dass dies geschäftlich war.

Im Anschluss habe ich meine Klasse gefragt, ob sie mir ihren Eindruck in einem Satz beschreiben können. Es kamen sehr unterschiedliche Meinungen:

  • Ich fand es sehr spannend, gut gibt es solche Leute.
  • Sehr offen und verständlich erklärt.
  • Es war hilfreich für unsere Arbeit den ganzen Ablauf erklärt zu bekommen.
  • Es ist ein Tabuthema, das uns jedoch alle betrifft, jeder darf seine eigene Meinung haben.
  • Grosse Achtung an ihre Kinder und an ihren Partner, dass sie das akzeptieren.
  • Super, dass es solche Dienstleistungen gibt.

Zwei von uns haben keinen Kommentar geschrieben. Ich hakte nach. Für die Erste ist es Prostitution, weswegen sie dagegen ist, für die Zweite ist das Thema zu peinlich und sie will nicht darüber sprechen.

Auf jeden Fall hat dieser Besuch zum Gespräch angeregt. Auch in der Pause wurde noch heftig weiter diskutiert. Alle Meinungen wurden akzeptiert, da es ein sehr persönliches Thema ist. Ich denke, die Mehrheit der Klasse ist froh, dass es diese AnbieterInnen gibt, die wir im Berufsalltag kontaktieren können. Wir achten Frau Kölbl für ihre Arbeit sehr. Sie erfüllt die Wünsche und Sehnsüchte jener, die es am meisten benötigen. Jedoch sind wir der Meinung, dass sie viel von sich her gibt.

Ein grosses DANKESCHÖN von der ganzen Klasse FAGE V 2A an Frau Kölbl und Herr Rüedi. Es war eine beeindruckende und bleibende Gesprächsrunde.

 

Hier der LINK zum Interview mit Isabelle Kölbl in der Zuger Zeitung vom 17. März 2019

Fotos: zVg und Klasse FAGE vL

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