Eine Konstrukteurin, ein Polymechaniker und ein Automatiker in der Oberpfalz - Leonardo Da Vinci
  • Eine Konstrukteurin, ein Polymechaniker und ein Automatiker in der Oberpfalz – Leonardo Da Vinci
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Eine Konstrukteurin, ein Polymechaniker und ein Automatiker in der Oberpfalz – Leonardo Da Vinci

Das Projekt Leonardo da Vinci am GIBZ ermöglichte mir, Anna Steinhübl, Konstrukteurin im 3. Lehrjahr für drei Wochen einen deutschen Ausbildungsbetrieb näher kennenzulernen. Als mein Lehrmeister mir das Programm vorstellte, war es für mich keine grosse Frage, ob ich Interesse hätte, denn ich finde dies eine einmalige Chance, welche es unbedingt zu nützen gilt.

Somit fuhr ich wenig später in die Oberpfalz/Bayern, wo mir die WITRON Logistik + Informatik GmbH nicht nur die Möglichkeit gab, einen Einblick in die Lagertechnik zu erlangen, sondern ebenfalls in einen anderen Ausbildungsbetrieb sowie in mir unbekannte Systeme und Vorgehensweisen. Während des Praktikums lernte ich mit verschiedenen Programmen wie dem SolidWorks oder AutoCAD zu arbeiten. Später bekam ich dann Aufträge, welche mich in Kontakt mit Arbeitskollegen brachten und mir einen Einblick in die dortigen Arbeitsabläufe gewährten.

In der Berufsschule in Weiden, der Partnerschule des GIBZ, durfte ich zusammen mit den technischen Produktedesignern (so heissen die Konstrukteure in Deutschland) den Unterricht besuchen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Schulstunden in Deutschland sehr praxisbezogen sind und auch die betriebsinternen Programme geschult werden. Es war spannend zu sehen, wie ähnlich der Beruf in grundlegenden Dingen ist, z.B. was die Lösung anbelangt, der Weg dorthin jedoch völlig anders sein kann.

In meiner Freizeit war meine Gastfamilie sehr bemüht, mir ein bisschen bayrische Kultur mitzugeben. Einmal ging es zu einem Bohrloch, welches den grössten Bohrturm der Welt besitzt und ein anderes Mal zum Monte Kaolino, einem riesigen Hügel aus Quarzsand, mitten in der Landschaft. Der Sand diente der Gewinnung von Kaolin, welches später zu Porzellan oder Glas verarbeitet wurde. Abends tranken wir dann bisweilen im Restaurant Zoigl ein untergäriges Bier, das typisch für die Oberpfalz ist.

Ich konnte viele neue berufliche Einblicke und kulturelle Eindrücke mit nach Hause nehmen. Der Betrieb, sowie die Gastfamilie haben mich offenen Armen empfangen, dafür herzlichen Dank! Ich kann nur empfehlen, sich für ein Berufspraktikum im Ausland anzumelden und so andere Arbeits- sowie Lebensweisen kennenzulernen.


Auch ich, Leonardo Roth, Polymechaniker im 3. Lehrjahr, verbrachte drei Wochen in der Oberpfalz, und zwar bei der Firma Kennametal GmbH & Co. KG in Vohenstrauss, einer Tochterfirma von Kennametal Inc., Latrobe / Pennsylvania USA. In der ersten Woche arbeitete ich sehr ähnlich wie in unserem Lehrbetrieb, der V-Zug AG mit einer grossen Ausnahme: was bei uns CNC-gesteuert und mit Digitalanzeige aufgerüstet ist, fand ich dort konventionell und mit Analog-Anzeige vor. Diese konventionell-analoge Bearbeitung von Metall war für mich äusserst spannend. In der zweiten Woche lernet ich enorm viel über die Herstellung von Bohrern und das Schleifen mit Rundschleifmaschinen. In der letzten Woche lernte ich, wie man mit optischen Messmitteln richtig arbeitet. Zudem durfte ich noch drei Tage die Weidener Schulbank drücken, wo ich meine Mathematik Kenntnisse unter Beweis stellen konnte. Meine Prüfung wurde mit einer 2 benotet, was bei uns der Note 5 entspricht.

Die Firma Kennametal produziert Werkzeuge für den Bergbau wie auch Hartmetall-Werkzeuge für die spannende Bearbeitung von Metall. Im Werk Vohenstrauss, werden die Hartmetallbohrer hergestellt, das heisst, es wird praktisch nur geschliffen. Dank Herrn Bähr, einem dortigen Ausbilder, habe ich fast alle Stationen vom gesinterten Rohmaterial bis zum fertigen Bohrer gesehen und konnte auch mitarbeiten.

Ich bin überwältigt von der Oberpfalz und die Zeit dort hat mir gut gefallen, da die Leute sehr offen, spontan und freundlich waren. Ein grosses Dankeschön an Julian und Anja, die mich herzlich bei sich aufgenommen haben. Ich kann es jedem nur empfehlen so einen Auslandsaufenthalt zu machen. Was ich allerdings bedaure ist, dass ich in einem Hotel* war. Hotel klingt zwar gut, aber es ist nicht dasselbe, wie wenn man die Zeit bei einer Gastfamilie verbringen darf. Man erlebt einfach weniger und bleibt eher „im eigenen Trott“.


Mir, Pascal Gallina, Automatiker im 3. Lehrjahr, war es ebenfalls möglich ein Praktikum bei der Firma WITRON zu absolvieren. An meinem erster Arbeitstag wurde ich von meinem Vorgesetzten empfangen, der mir diesen modernen Betrieb zeigte. Nach dem Rundgang, wurde ich in mir mein Arbeitsplatz zugewiesen und ich lernte bereits auch schon einige der Lehrlinge kennen. Meine Hauptaufgabe bei WITRON war das Verdrahten von Schaltschränken. Am Mittag assen wir jeweils in der Kantine, wo eine leckere Portion Spaghetti Bolognese gerade mal 1.80 Euro kostet!

Hochspannend war auch unser Ausflug nach Landsberg in der Nähe von München. Dort durften wir das Hochregallager der EDEKA, einer grossen Detailhandelskette, besichtigen. Es war wirklich eindrücklich zu sehen, wie die Palette reinkommt, dann auf die Trays gelangt und danach ins Zwischenlager eingelagert wird. Der ganze Prozess ist faszinierend und in diesem gigantischen Ausmass wirklich beeindruckend.

An der Europa Berufsschule Weiden zeigte mir der Fachlehrer, Herr Hagn, diverse Projekte, an denen die Azubis dort arbeiten. Was mir sehr gut gefallen hat, war das Fördersystem das WITRON der Berufsschule gesponsert hat. Damit kann man einen ziemlich guten Bezug zur Realität herstellen, weil man wirklich physisch etwas Grosses vor sich stehen hat. Ein anderes interessantes Projekt war eine selbstgebaute SPS aus Mikrocontrollern und weiteren elektronischen Bauteilen.

Der Aufenthalt hat mir sehr gut gefallen ich konnte meinen Horizont erweitern und fand es auch interessant einmal in einer komplett fremden Familie zu wohnen.

* Ein gegenseitiger Austausch war für die drei Lernenden der V-Zug dieses Mal leider nicht möglich. Normalerweise basieren die Praktika mit Weiden auf einem Austausch von zwei Lernenden im selben Beruf, die dann bei der jeweiligen Familie untergebracht sind. (Anm. der Redaktion)

 

Text/Fotos: Anna, Leonardo & Pascal / A. Turtschi

 

Weitere Informationen zu den Auslandspraktika bei:

Andrea Turtschi, Koordinatorin am GIBZ für Auslandsaufenthalte Leonardo da Vinci gibt Ihnen auch gerne weitere Auskunft (E-Mail:mobil@gibz.ch)

Alles Wissenswerte zu Auslandspraktika finden Sie auf der Leonardo Homepage: http://mobil.gibz.ch/leonardo

 

2 Kommentare deaktiviert für Eine Konstrukteurin, ein Polymechaniker und ein Automatiker in der Oberpfalz – Leonardo Da Vinci 3376 08 Juni, 2018 AKTIV Juni 8, 2018

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