Ein Baum fällt schneller als er wächst
In den meisten Fällen hat der Nidwaldner Volksbühnenautor Baumgartner wohl Recht, wenn er meint, dass ein Baum schneller falle als er wachse. Dass meistens nicht immer bedeutet, konnte das ABU-Team am Weiterbildungstag im Wald, zuoberst auf dem Raten erleben. Aber zuerst der Reihe nach.
Der Weiterbildungstag der ABU-Lehrpersonen verschob sich für einmal raus aus den Schulzimmern in die Natur. Er begann mit einer theoretischen Einführung durch Revierförster Gustav Iten vom Amt für Wald und Wild. Nach dieser kurzen Sequenz, wo es v.a. um die für den praktischen Unterricht vorgesehene „Waldschule“ ging, dislozierte das ABU-Team in den nahen Wald. Auch wenn die körperliche Belastung durch den Einsatz von Motorsägen und Maschinen für den Abtransport geringer geworden ist, gefährlich ist der Einsatz im Wald weiterhin. Es war eindrücklich, die Forstwarte bei ihrer Arbeit zu beobachten, wie sie mit grosser Präzision Baum um Baum fällten.
Den Fachleuten über die Schultern schauen zu können, war spannend. Noch spannender sollte aber der Nachmittag werden. „Selbst ist die Frau / der Mann im Bäume fällen“ sollte die Devise sein. Sicherheit ging auch hier vor. Und deshalb wurden wir von Käsel (www.lesak.ch) mit Unterstützung von Andy und Raphaela in die Geheimnisse der Baumfälltechnik mit Handsäge, Axt und Keil eingeführt.
Team-Arbeit, im Schulalltag die Domäne unserer Lernenden, war nun angesagt. Ausgerüstet mit Axt, Keil und Handsäge sowie etwas Ausdauer legten die Zweier-Teams los. Dabei entpuppten sich gewisse Lehrpersonen wie das Team Frei/Kunz als wahre Talente im Baumfällen und –zerlegen. Dass es aber auch beim Baumfällen Überraschungen geben kann, musste das Tandem Haas/Hegglin erfahren. Trotz aller haargenauen Berechnungen blieb deren Baum im Nachbargeäst hängen. Die Weisheit, dass ein Baum schneller falle als er wachse, hat sich hier nicht mit Sicherheit bestätigt. Womöglich hängt der Baum nach wie vor im Geäst und wartet auf seine weitere Bestimmung…
Wie dem auch sei, der Weiterbildungstag öffnete auf jeden Fall unsere Sensoren für den Alltag unserer Lernenden: Neues, Unbekanntes lernen, gehört zu deren Kerngeschäft, und müde werden sie dabei zweifellos auch.
Text: Esther Haas
Bilder und Video: Raphael Weiss, Stefan Rickli, Esther Haas