In der Woche vor den Frühlingsferien haben wiederum einige Lernende der Klasse ZFI 3 (Zeichner Fachrichtung Ingenieurbau) ihr theoretisches Wissen aus dem ordentlichen Unterricht praxisnah im Felde umsetzen können.
13 Lernende und 2 Lehrpersonen trafen sich am Montag Morgen gespannt und voller Tatendrang im schönen Misox. In Roveredo wurde als erstes die Zivilschutzanlage in Beschlag genommen, das Büro mit Laptop etc. ausgerüstet und schliesslich die Schlafplätze bezogen.
Nach einer kurzen Einführung und der Bekanntgabe der Erwartungen und Regeln, ging es auch schon los: In vier fest zugeteilten Gruppen wurden Theodolit (digitales Aufnahmegerät) und Lotstock, sowie Nivelliergerät (Gerät zur Messung von Höhen) und Stativ verteilt. Danach durften die Lernenden die Handhabung an den verschiedenen Gräten üben.
Nach einer ersten ruhigen Nacht erhielten die Gruppen am Dienstag die beiden Aufträge von der Gemeinde Roveredo: Beim ersten Projekt ging (geht) es um die Gestaltung eines grossen Spielplatzes, beim zweiten um die Neuprojektierung eines Parkplatzes. Das genaue Erklären des verantwortlichen Gemeindeingenieurs ermöglichte das zügige Arbeiten auf dem Feld.
Kurze Arbeitsabfolge: Informieren im Büro und Sichtung vor Ort, Suchen der relevanten Polygonpunkte, Aufstellen und Einrichten des Theodoliten, Stationieren mit Hilfe der Polygonpunkte, Aufnahme der benötigten Geländepunkte, Übertragung und Einlesen der Punkte in einem CAD-Programm.
Das Programm errechnet dann ein digitales Geländemodell (3D-Modell), mit dessen Hilfe die Lernenden in Nachbereitungsaufgaben die Projekte zu erstellen haben.
Als Produkt geben die Lernenden vor den Sommerferien ein komplettes Dossier ab. Darin enthalten sind ein Situationsplan, Pläne vom Normalprofil und Querprofile. Das Dossier ist notenrelevant und wird nach der Bewertung durch die Lehrpersonen den Gemeindebehörden von Roveredo zur Prüfung und Evaluation vorgelegt.
Ein (oder eine Symbiose von mehreren) Projekt wird zeitnah von der Gemeinde umgesetzt.
Neben der Vermessungsarbeit wurde den Lernenden die örtliche Kultur und Kulinarik näher gebracht. Wir assen jeweils preisgünstig auswärts und liessen uns von Beat Keiser, Revierförster in die Geheimnisse der Grotti und Schalensteine einführen.
Ein absoluter Höhepunkt war sicherlich die interessante Führung im Steinbruch der Alfredo Polti AG in Arvigo im Calancatal. Faszinierend mit wie viel Hingabe die Angestellten die Steinprodukte in Handarbeit anfertigen!
Abschliessend darf behauptet werden, dass diese Vermessungwoche als gelungen in Erinnerung bleiben wird. Wir danken allen Beteiligten!
Die Lernenden und die Lehrpersonen schätzen die Möglichkeit einer solchen externen Arbeitswoche in südlichen Gefilden sehr!
Text und Bilder:
Giuseppe Cucuzza und Roger Muggli (Lehrpersonen)