Beim Wort „Kompostieranlage“ rümpften die Lernenden der ATHW2B erst mal die Nase. Üble Gerüche hatten wir auf unserem Rundgang nur kurzzeitig zu ertragen, ansonsten war unsere Führung hochspannend.
Die Allmig verwertet Grüngut und verarbeitet pro Jahr rund 25‘000 Tonnen biogenes Material, das zu über 90 Prozent aus Zuger Haushalten stammt, ebenso die biogenen Abfälle zahlreicher regionaler Gartenbau- sowie einiger Gewerbebetriebe.
Nach Investitionen in der Höhe von rund sieben Millionen Franken in modernste Vergär- und Biostromtechnologie verarbeitet die Allmig seit 2010 das Grüngut im Trockenvergärungs-Verfahren. Dabei kann nasses und trockenes Grüngut stofflich und energetisch vollständig verwertet werden, ohne dass problematischen Reststoffe entstehen.
Aus dem Material gewinnt die Allmig pro Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden CO2-neutralen Biostrom, was ungefähr dem Strombedarf von 1000 Haushalten entspricht. Darüber hinaus stellt sie hochwertige Erdsubstrate und Kompost für die Landwirtschaft, den Garten und unsere Balkonkistli her. Es entsteht ein ökologischer Kreislauf, fast wie in der Natur. Auf den Dächern der Produktionsgebäude wird eine 10’000 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage betrieben, die jährlich rund 1,3 Millionen kwh Ökostrom produziert. Damit können knapp 400 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Text und Fotos: Andrea Turtschi und Verena Schlezak „Frau Lehrerin“